Bachelor bei der Polizei

Fragt man einen kleinen Jungen was er später einmal werden möchte, wird man mit Sicherheit Antworten wie „Polizist“ oder „Feuerwehrmann“ hören. Allerdings ergreifen diesen Beruf dann doch deutlich weniger, als man den Antworten nach vermuten kann – was nicht zuletzt auch am taffen Einstellungsverfahren der Polizei liegt.


Zugangsvoraussetzungen (variieren von Bundesland zu Bundesland):


• Abitur / Fachhochschulreife oder ein vergleichbarer Abschluss. Mindestschnitt sind hierbei 3.0
• Max. 31 Jahre
• Nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sein
• körperliche Fitness
• BMI zwischen 18 und 27,5 (je nach Bundesland)
• (für die Frauen) mindestens 1,60 m groß sein
• Die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen
• Schwimmfähigkeit nachweisen (Freischwimmer oder ähnliches)
• Führerschein der Klasse B
Dauer: 3 Jahre
Sprache: Deutsch

Entgegen dem weit verbreiteten Irrglauben, man könne nur durch eine Ausbildung zum Polizist werden, wird heute der Werdegang eines Bachelor of Arts – Polizeivollzugsdienst beschrieben. Neben einem sicheren Arbeitsplatz, guter Bezahlung und den Privilegien eines Beamten, bietet dieser Studiengang auch gute Aufstiegschancen. Abiturienten dürfen, anders als ihre Kollegen mit Realschul- oder Hauptschulabschluss, direkt in den gehobenen Dienst starten. Davor muss allerdings jeder zukünftige Polizist eine 9-monatige Vorausbildung absolvieren. Diese Vorausbildung wird nur bei den sogenannten „Direkteinsteigern“ mit Abitur gefordert. Die „Aufsteiger“ vom mittleren Dienst müssen die 9 Monate nicht mehr absolvieren.


Vorteile?

Geht man als junger Mensch daran seine Zukunft zu planen, stehen für Jeden andere Entscheidungspunkte im Fokus. Die Allermeisten jedoch wünschen sich einen sicheren Arbeitsplatz mit guter Bezahlung und Abwechslung. All diese Kriterien passen auf den Polizeiberuf, wie auf kaum einen zweiten. Das Tolle für Studenten bei der Polizei ist, dass es bereits bei Studienbeginn ein gutes Gehalt gibt. Je nach Bundesland sind es im ersten Jahr im gehobenen Polizeidienst etwa 1200 Euro. Das bekommt man als Student sonst bei kaum einem Arbeitgeber geboten. Während sich regulär studierenden Kollegen mit Nebenjobs während des Studiums über Wasser halten müssen, braucht man sich als Student bei der Polizei kaum Sorgen um die Bezahlung zu machen. Während des Studiums trägt ein Student bei der Polizei den Titel „Beamtenanwärter“ und ist noch nicht verbeamtet. Die Verbeamtung kann erst nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums erfolgen.


Der Einstellungstest

An einen zukünftigen Polizisten werden extreme Anforderungen gestellt. Er wird im echten Berufsleben schließlich jeden Tag auf Herz und Nieren getestet werden. Die Polizei legt daher auch extrem viel Wert darauf nur wirklich geeignete Leute ins Boot zu holen. Diese Eignung wird mit einer Reihe von umfangreichen Auswahltest festgestellt. Hierbei werden sowohl Einsteiger in den gehobenen, als auch in den mittleren Dienst getestet. Je nach Bundesland gelten andere Mindestvoraussetzungen. In Baden-Württemberg und Hessen sind diese besonders streng. Insgesamt wird ein Bewerber bei der Polizei in fünf „Disziplinen“ getestet, was in einem eintägigen Testverfahren erledigt wird. Zu Anfang wird ein Sprachverständnistest durchgeführt, gefolgt von einem Rechtschreibtest, einem Intelligenztest, einem 3000-Meter-Lauf und einem individuellen Auswahlgespräch. Hat man allerdings der Bewerbung ein deutsches Sportabzeichen beigefügt, entfällt zumindest schon einmal der 3000-Meter-Lauf. Besteht ein Bewerber mit Abitur eine der Disziplinen nicht, kann er dennoch weiter machen und an den anderen teilnehmen. Kommt er nämlich durch die restlichen, kann er dennoch bei der Polizei anfangen – dann jedoch im mittleren und nicht im gehobenen Dienst.


Besonderheiten

Neben dem Umgang mit Schusswaffen, gibt es noch einige andere Besonderheiten die der Beruf des Polizisten und die damit einhergehende Verbeamtung mit sich bringen. Eine Besonderheit die ein angehender Beamter außerdem genießt, ist die freie Heilfürsorge. Das bedeutet, dass der Dienstherr (das jeweilige Bundesland) die Krankheitskosten komplett übernimmt. Natürlich hängt auch die Heilfürsorge vom Bundesland ab. Während des Studiums zahlt der Anwärter lediglich die Pflegepflichtversicherung und wenn er klug ist, auch eine Anwartschaft bei einer privaten Krankenversicherung. Tut man dies, wenn man noch jung und fit wie ein Turnschuh ist, wird dieser Gesundheitszustand quasi eingefroren und man muss, wenn man verbeamtet wird, nicht erneut die Gesundheitsfragen beantworten. Generell ist es gerade als angehender Beamter ratsam sich frühzeitig mit dem Thema Krankenversicherung auseinander zu setzten, da es hier einige Besonderheiten zu beachten gibt. Das www.beamten-infoportal.de versichert deutschlandweit die meisten Anwärter und ist bekannt für seinen kostenlosen Informationsservice. Auf der Seite sind diverse Formular-Vordrucke und andere nützliche Infos für Beamte und solche die es werden wollen. Bei allen Fragen rund um das Thema Versicherungen ist man beim Beamten-Infoportal bestens aufgehoben.